Österreich ist berühmt für Süßweinspezialitäten in großer Vielfalt. Bereits 1526 entstand die erste Trockenbeerenauslese im pannonischen Raum.
Wie kommt die Süße in den Wein?
Wenn die Trauben im Herbst möglichst lange am Weinstock verbleiben, konzentriert sich der natürliche Zucker in den Beeren.
Wunder der Botrytis
Wenn reife Weißweinbeeren unter günstigen Bedingungen vom Pilz Botrytis cinerea befallen werden, entwickelt sich die sogenannte Edelfäule. Zunächst bilden sich einzelne "Botrytis-Nester" in den noch gesunden Trauben, dann werden immer mehr Beeren befallen. Der Pilz durchdringt die Beerenhäute, nährt sich von der Flüssigkeit und durch die Löcher verdunstet Wasser, sodass nach einiger Zeit der Großteil der Beeren rosinenartig einschrumpft. Die verbleibenden Inhaltsstoffe wie Zucker, Säure und Extrakt werden dadurch sehr stark konzentriert.
Ernte
Bei der Ernte ist besondere Sorgfalt notwendig. Meist muss im Weingarten in mehreren Lesedurchgängen selektiert werden, um das gewünschte Ausgangsmaterial für die Qualitätskategorien Beerenauslese oder Trockenbeerenauslese zu gewinnen. Die Mühe lohnt sich: Die Weine verführen mit einzigartigem Duft und Geschmack. Das Wunder der Botrytis zaubert Honignoten, Trockenfrucht, exotische und "weihnachtliche" Aromen hervor.
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